Gartenzauber im Zaubergarten. Etwas Magie gefällig?
Einige Kräuter erfreuen sich heute noch großer Beliebtheit, was ihren Einfluss auf die Gesundheit betrifft. So weiß man, dass Minze und Melisse mit ihren ätherischen Ölen nicht nur gut schmecken, sondern auch bei verschiedenen Beschwerden lindernd wirken. In früheren Zeiten galten sie jedoch vor allem als Förderer des Eheglücks. Der Frauenmantel wurde schon von den Hebammen des Mittelalters geschätzt, und die Alchimisten setzten Salbei gegen Fieber ein. Auch Kräuter fehlten beim Kochen und Backen nicht. Doch es wurden ihnen andere Kräfte zugesprochen, als man tatsächlich erschließen kann. Liebstöckel sollte gegen Unheil aller Art und insbesondere gegen Hexenschuss helfen, und Baldrian sollte die Fähigkeit, in die Zukunft zu sehen, verleihen.
Wenn Sie nun Lust haben, im Garten eine magische Ecke zu schaffen oder sogar einen kleinen Zaubergarten, dann können Sie diesen Glauben aus alter Zeit nutzen. Sie treffen in jedem Fall auf natürliche Pflanzen, die mit ihren Blüten und Farben, aber auch mit ihrer Ausstrahlung eine besondere Atmosphäre schaffen. Ganz hervorragend passen sie zu einem gemauerten Brunnen. Aber auch schon eine große, trockene Wurzel, ein altes Gitter, ein steinerner Trog oder ein ausrangiertes Utensil aus Holz sorgen für die richtige Stimmung. Die Abgrenzung mit einer Hainbuchenhecke und ein paar Farne machen die Magie perfekt. Sie haben einen Obstbaum oder eine Tanne mit einer Mistel? Wunderbar! Misteln waren im Volksglauben die Zauberpflanzen schlechthin. Auch wenn wir heute nicht mehr an den Bösen Blick glauben, vor dem sie angeblich schützen, und auch nicht an ihre Fähigkeit als Heiratsvermittlerin, wenn man sich unter sie stellt, sind sie ein schöner Mittelpunkt für den magischen Platz.
Bei den klassischen magischen Pflanzen ist die Königskerze als Erste an der Reihe. Sie verspricht Schutz und das richtige Wetter. Besondere Abwehrkraft gegen Gewitter sprach man dem Johanniskraut, der Hauswurz und den Weiden zu. Nicht nur Schutz, sondern auch Glück sollte die Wegwarte mitbringen. Wer wiederum ein Glückskind werden wollte und noch Wert auf die angemessene Wetterlage legte, der setzte sich Arnika in den Garten. Weiter geht es mit der Christrose, die zum Symbol für ein langes Leben wurde. Man bezeichnete sie sogar als Unsterblichkeitselixier.
Gegen Schaden aller Art sollte die Herbstzeitlose helfen. Auch durfte das Hexenkraut nicht fehlen, mit dem man den oder die Angebetete becircen konnte. Natürlich vertrauen wir heute eher dem Abschließen einer Versicherung und lassen beim Kennenlernen unseren Charme spielen. Und doch ist es reizvoll, im Garten ein Eckchen zu haben, in dem man dem Glauben an die Zauberkraft von Pflanzen einmal nachspüren kann.
Allen Pflanzen, die rund um den 24. Juni blühten, hatten gute Chancen, als botanische Magier zu gelten. Der Geburtstag von Johannes dem Täufer galt nicht nur Christen als ein spezielles Datum. Selbstverständlich stand hier das Johanniskraut mit seinen strahlenden gelben Blüten wieder an erster Stelle. Dazu kam blau blühender Thymian, den die Hebammen gern verwandten, Bärlapp als Schutz für das Vieh, Beifuß als Kraftspender und wiederum die wundervolle gelbe Arnika als allgemeiner Garant von Wohlgefühl. Blaues Eisenkraut sollte zu Reichtum und guter Ernte verhelfen. Die Ringelblume wurde früher Sonnenkraut genannt und diente dem Liebeszauber. Außerdem machte sie sich mit ihren herrlichen Korbblüten als Wetterfrosch verdient. Wenn sie die nämlich nicht bis acht Uhr geöffnet hatte, war mit einem Regentag zu rechnen.
Immer richtig war jede Art von Rose, die Blume der Liebe und der Schönheit, und ein Apfelbaum für die Gesundheit. Beides gilt sogar bis heute.
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